[]Der Sumpf

Du bist im Osten der Insel, beim Sumpf. Hier tummeln sich seltsame Kreaturen und Gewächse.

Du riechst morsches Holz und modrige Luft umgibt dich.

Tungdil Goldhand, der Zwerg, holte tief Luft, als er durch die stinkende Wolke Sumpfgas stapfte. Er wusste selbst nicht, was er eigentlich hier wollte, aber er war eben neugierig. Und diese Neugierde hatte ihn in dieses Schlamassel gebracht. Er hörte ein zischelndes Geräusch und zog blitzschnell seine Axt. Das Zischeln erklang wieder. Da kam der vermeintliche Unhold plötzlich aus dem Gehölz. Es war eine Blindschleiche. Tungdil musste selbst über seine Dummheit lachen. Trotzdem hielt er seine Waffen in Bereitschaft, als er weiterging.

Zwerge kannte Atege fast nur aus den Legenden und so beobachtete sie den fremden, der eine funkelnde Axt in Händen hielt. Schon eine ganze zeitlang, seit sie und Jerr erwacht waren, hatten sie sich an die Fersen des Zwerges geheftet und ihn beobachtet. Das Kerlchen schien schreckhaft und sehr nervös zu sein. Eine Blindschleiche die seinen Weg kreuzte brachte ihn dazu, seine eiserne Waffe zu zücken. Atege schüttelte grinsend den Kopf und Jerr stubbste sie behutsam an. Es war Zeit sich wieder ein wenig zu entfernen. Ihr treues Pferd würde hier warten und ihr erst dann folgen, wenn der Fremde seine Hufe nicht mehr hören konnte. Atege selbst, würde ihm noch ein wenig im Schatten bleiben. Vielleicht konnte der Zwerg sie aus dieser unvorteilhaften Gegend führen. Die modrige Luft brannte ihr langsam im Hals und die fremdartigen Tiere und Gewächse hatten eine gefährliche Aura. Sie wusste nicht, wie sie hier her geraten war, aber sie wusste das sie den Supf verlassen wollte, schon Jerr zu Liebe, der hier noch mehr Probleme hatte als sie und der schreckhafte Zwerg.

Es dauerte nicht lange und Atege entfernte sich von dem Fremden. Nach einiger Zeit, hatte auch Jerr sie wieder eingeholt und die Elbe stieg, mit einem Schwung auf seinen Rücken. Sie kamen nur langsam voran und so hatten sie nur eine geringe Strecke hinter sich gebracht, als sie ihr Lager, unter einem Felsvorsprung aufschlugen.

Er saß mit geschlossenen Augen auf einem Felsen. Wie lange er bereits hier war, wusste er nicht. Er tastete sich durch die Umgebung ohne sich zu bewegen. Er hörte das Rauschen der Bäume, das Plätschern des Wassers. Es gelang ihm immer besser, jetzt wo er ein wenig Übung hatte. Plötzlich öffnete er erschrocken die Augen. Da war etwas, er kkönnte es genau spüren. Er sprang auf und rannte los. Obwohl er die Gegend nicht kannte wusste er genau, wohin er musste. Plötzlich blieb er steghen und wühlte im Boden herum. Da war es. Er spürte eine kleine Eisenkette und zog daran. Es war eine art Amulett. An der Kette hing ein merkwürdig geformter Stein. Er war rot und schien zu pulsieren. Eine merkwürdige Aura umgab ihn. Schnell verstaute er ihn in seinem Beutel. Er musste diesen Stein von jemanden untersuchen lassen. Schnell begab er sich in richtung Stadt.

Bereits vor Sonnenaufgang erwachte Atege. Sie aß einen Streifen Trockenfleisch, spülte es mit einem großen Schluck Wasser hinunter und gab Jerr eine Handvoll Trockenobst. Danach brachen sie auf und stiegen auf eine Anhöhe. Weit hinten sahen sie die Dächer der Stadthäuser.
"Dort gehen wir hin,Jerr.", flüsterte sie zu ihrem treuen Begleiter und führte ihn, in westliche Richtung.

Tungdil ging langsam auf den Rand des Sumpfes zu. Es roch nicht mehr so intensiv nach Moder und Verwesung und auch der Boden gewann an Festigkeit. Der Zwerg verließ erleichtert diesen Ort. Er wusste nicht mal mehr, wie er in den Sumpf gelangt war. Er wusste nur, dass er mit Banditen gekämpft hatte und plötzlich von einem übelriechenden Ork niedergeschlagen wurde. Als er aufwachte, lag er im Sumpf. Seltsamerweise hatte er seine Besitztümer noch. Nur sein Rucksack war durchwühlt worden, aber ihm fehlte offenbar nichts. Diese Banditen suchten etwas bestimmtes, das war dem Zwerg klar. Er ahnte nichts gutes. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend trat er ins Freie und machte sich auf, Richtung Balgaran.